Die Stadt Ronda, in Andalusiens Serranía de Ronda gelegen, auf einem gespaltenen Felsplateau inmitten einer ebenso rauen wie malerischen Landschaft in den Himmel ragend, gilt als einer der schönsten Orte des spanischen Südens und inspirierte über die Jahrhunderte zu verschiedensten Aussagen. Für den besuchenden Damasker Abulfeda (1273-1331), der unter anderem muslimische Feldzüge gegen christliche Kreuzfahrer dokumentierte, war Ronda „eine elegante, aufstrebende Stadt, der die Wolken als Turban und die Türme als Schwertgürtel dienen“ (sicher keine genaue Übersetzung). Rainer Maria Rilke (1875-1926), ein deutschsprachiger Dichter aus Prag, soll geschrieben haben: „Ich habe überall nach der ‚Stadt der Träume‘ gesucht und sie hier in Ronda gefunden.“ Das Sentiment hat die Tourismusindustrie der Stadt aufgenommen; Ronda wird gerne als „ciudad soñada“ beworben, als „geträumte Stadt“.